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Wenn das Fernsehen 2mal klingelt - und Sie nicht aufmachen wollen!

Wenn das Fernsehen 2mal klingelt - und Sie nicht aufmachen wollen! - Zum möglichen Umgang mit Fernseh-Teams

von Rechtsanwalt Anselm Withöft

Die Berichte kennen wir alle: Erst eine mit ernster Miene vorgetragene Anmoderation, dann eine Reportage über "Abzocke" und angeblich unseriöse Unternehmen.
Egal ob in einem öffentlich-rechtlichen Format wie "markt" und "PlusMinus" oder bei den Privat-Sendern mit "Die Reporter". Sobald Ihr eigenes Unternehmen ins Fadenkreuz investigativer Journalisten rückt, machen Sie sich Gedanken über die Außendarstellung Ihrer Firma. Dabei ist es keine gute Idee, den Herrschaften hinter Kamera und Mikrofon mit Ausflüchten oder Blockaden zu begegnen. Das lässt Sie nur ganz schlecht aussehen und schürt den Verdacht, dass hier was im Busch ist. Dann - so die logische Schlussfolgerung der Journalisten - werden die beiden unzufriedenen Kunden ja wohl recht haben und machen erst recht weiter.

Bei falschem Verhalten kann aus einer Lappalie ein PR-Super-GAU werden. Ein User, der sich von Ihrem Produkt enttäuscht fühlt, bekommt Redezeit im TV. Dabei kommt Ihre Firma natürlich nicht gut weg. Dann wird Ihr Klingelschild abgefilmt. Anschließend ist einer Ihrer Mitarbeiter zu sehen, der - von der Kamera überrascht - hilflos bis unfreundlich mit dem Sendeteam diskutiert. Selbst wenn Sie anschließend dem Sender mitteilen, dass Sie keine Sendegenehmigung erteilen, wird das keine gute Öffentlichkeitsarbeit. Für den Zuschauer wird der eigentliche Grund des Berichts völlig in den Hintergrund gedrängt. Merken wird er sich Ihr Unternehmen und Produkt und die Tatsache, dass negativ über Sie berichtet wurde.

Im Prinzip haben Sie folgende Optionen:

- Typ Wagenburg: Sie igeln sich ein und verweigern jede Stellungnahme.
- Typ Rüpel: Sie halten die Hand vor die Kamera und drängen das Team von Ihrem Grundstück. Gold-Version: Vor der Linse Hausverbot erteilen.
- Typ Selfmade-Man: Sie setzen sich selbst dem Gespräch mit dem Redakteur und dem Kameralicht aus. Das kann gut funktionieren ist aber nicht jedermanns Sache und erfordert Erfahrung und sehr gute Vorbereitung.
- Typ aufrecht.de: Lassen Sie uns das alles machen - und alles wird gut.

Nach dieser völlig untendenziösen Aufzählung können Sie sich natürlich denken, was wir Ihnen empfehlen:

Seien Sie offen, aber selbstbewusst. Lassen Sie sich nicht mit Sprüchen wie "Warum nicht sofort und hier - Sie haben doch nichts zu verbergen?" nicht zu einer vorschnellen Aussage hinreißen. Vereinbaren Sie einen Termin und lassen Sie sich vorher eine Liste mit den zu besprechenden Fragen schicken. Auf Überraschungsbesuche brauchen Sie sich nicht einzulassen. Ggf. setzen Sie sich mit dem Justitiariat des Senders in Verbindung und pochen auf einen fairen Termin mit angemessener Vorbereitungszeit.
Vergessen Sie aber eins nicht: Der Redakteur ist an einem fetzigen Bericht interessiert und wird auf jeden Fall seine Sicht der Dinge senden lassen. Niemand außer Ihnen - und evtl. uns - ist daran interessiert, dass Sie und Ihr Unternehmen gut dargestellt werden!

Nutzen Sie bei Bedarf unsere Erfahrung im Umgang mit den Medien, auf Anforderung setzen wir uns auch gern als Ihr Vertreter vor die Linse. Häufig geht es ohnehin um angebliche Fallstricke in AGB, sodass wir auch hier kompetent für Sie auftreten können.